Beim Blättern in der Chronik der Landeskirchlichen Gemeinschaft Stein
begegnet uns eine umfangreiche und bewegte Geschichte über nun fast
100 Jahre hinweg.
Es soll an dieser Stelle von der Entstehung unserer Gemeinschaft berichtet
werden.
Diese ist unmittelbar mit dem Wirken Gottes an einem jungen Mann namens Heinrich
Bauer im Jahr 1895 verbunden. Durch einen weiteren jungen Mann fand Heinrich
Bauer nach langjährigem Suchen den inneren Frieden und den Weg zu Gott.
Die beiden jungen Männer besuchten in Nürnberg eine Gemeinschaft
von Christen.
Erstmals im Jahr 1896 wurde eine Bibelstunde in der Wohnung von Heinrich
Bauer gehalten. In den folgenden Jahren wechselte der Versammlungsort öfters.
Einmal war es ein Schulzimmer, dann wieder eine Privatwohnung usw. Mehr und
mehr erkannten die damaligen Verantwortlichen die Notwendigkeit einer Evangelisationsveranstaltung.
Hierfür konnte im Jahr 1913 Missionar Autenrieth gewonnen werden. Die
Evangelisation, die im Gasthaus End unter gutem Besuch der Steiner Bevölkerung
stattfand, gilt als Gründungszeitpunkt der Landeskirchlichen Gemeinschaft
Stein.
In den folgenden Jahren setzte eine sehr stürmische Entwicklung ein, von der nur einige wenige markante Ereignisse genannt seien:
Vor
Ausbruch des zweiten Weltkrieges erlebte die Landeskirchliche Gemeinschaft
eine von großen inneren Spannungen geladene Zeit. So belastete u.a.
der Kirchenkampf zwischen der Bekennenden Kirche und den Deutschen Christen
die Gemeinschaft. Das Kriegsgeschehen brachte zusätzlich viel menschliche
und materielle Nöte mit sich. Bald fehlte es an allem. Selbst Holz und
Kohlen mussten durch eine besondere Opferwoche aufgebracht werden.
Ab 1943 verging fast keine Versammlung, die nicht durch Fliegeralarm und
Bombenabwurf unterbrochen wurde. Einige Monate nach Kriegsende verstarb der
Gründer und ehemalige Vorstand der Landeskirchlichen Gemeinschaft.
Was durch Kriegswirren zerbrochen war, konnte nun wieder aufgebaut werden. 1946 fand die erste Nachkriegsevangelisation statt. Neben den aus der Kriegsgefangenschaft heimkehrenden Männern kamen nun auch viele Heimatvertriebene aus dem Osten in die Gemeinschaft und den Jugendbund. 1953 wurde die Bubenjungschar wieder ins Leben gerufen. Im Jahr 1962 konnte die Gemeinschaft von einem Mitglied dessen Grundstück mit Wohnhaus erwerben und bereits ein Jahr darauf den Versammlungssaal einweihen. Dies ist auch noch heute der Sitz der Landeskirchlichen Gemeinschaft Stein.